Mallorca, die andere Seite

Die Gartenreise 2014 des Netzwerk Gärten führt uns nach Mallorca. Die Baleareninsel ist nicht nur ein Urlaubsparadies, sondern man findet hier auch außergewöhnliche Gärten. Die spektakulären Landschaftsformationen bringen überdies neue Anregungen für zukünftige Gartenprojekte.

Im Januar und Februar liegen die Bergdörfer der Tramuntana – wie hier Fornalutx – noch im Winterschlaf und haben mit ihren schmalen Gassen und verwinkelten Treppen den Charme vergangener Tage. Besonders der gekonnte Einsatz der Naturmaterialien ist für uns Gärtner und Gartengestalter faszinierend.

In der für den Orangenanbau berühmten Stadt Sóller werden wir auf der „Eco Vinyassa“ durch die biologisch bewirtschafteten Ländereien des Ökolandgutes geführt. Hier werden viele Sorten Zitrusfrüchte angebaut und unter anderem auch nach Deutschland verkauft.
www.ecovinyassa.com

Auf dem Gelände des Kloster Randa entdecken wir ein reizendes Gärtchen. Zu dieser Jahreszeit kann man die Stille und besondere Energie dieses Platzes auf dem gleichnamigen Berg genießen, denn es sind nur wenige Touristen unterwegs. Von hier aus lässt sich bei guter Sicht die gesamte Insel überblicken.

Eine umfangreiche Kakteen- und Sukkulentensammlung bietet der „Botanicactus“. Wir hatten das Glück, dass viele der Aloen gerade in voller Blüte standen: was für eine Farbenpracht! Allein die Größe dieser 50 Hektar umfassenden Anlage ist beeindruckend.
www.botanicactus.com

Nach wie vor prägend für das mallorquinische Landschaftsbild sind die Terrassenmauern und die knorrigen alten Olivenbäume. Besonders schöne Exemplare stehen auf der Gemarkung des Bergdorfes Deia im Tramuntana-Gebirge.

Auch in der Gartengestaltung spielen Olivenbäume eine große Rolle. Wie hier im Gartenbaubetrieb „Jardins de Tramuntana“ werden inzwischen viele teils sehr große alte Olivenbäume importiert (vor allem aus Italien). Sie werden mit Tiefladern und Kränen an ihren Platz in die Gärten gebracht.

Auf unserer Reise konnten wir einige private Gärten besuchen.  Viele Villen im Ort Son Vida schweben wie dieser an einem steilen Hang und erlauben einen spektakulären Blick auf die Bucht von Palma. Der architektonische Rahmen betont den Ausblick wie ein Gemälde.

Die Herausforderung einer Gestaltung am Hang wird hier hervorragend angenommen. Garten und Gebäude sind im gleichen Stil gehalten und durch transparente Rahmenelemente zu einer Einheit verbunden.

Die „Casa Cascada“ präsentiert uns einen steilen, maximal terrassierten Garten. In Teilbereichen, wie hier vor dem Haus, kann nur noch mit Pflanzgefäßen gearbeitet werden. Im hinteren Teil des Geländes ergießt sich ein Wasserfall über eine Höhe von drei Stockwerken in einen Innenhof. Von der Dachterrasse sieht man in der Ferne die Kathedrale von Palma.
www.casa-cascada.com

Die Gartenanlage des Landgutes Alfabia steht in schrillem (besser: stillem) Kontrast zu den modernen Villen in Son Vida. Das Landgut ist umgeben von einem palmenbestandenen Garten, dessen Geschichte bis zu Zeit der arabischen Besiedlung der Mittelmeerinsel zurückreicht. Die maurischen Einflüsse zeigen sich besonders in der raffinierten Gestaltung mit Wasserläufen und Brunnen.
www.jardinesdealfabia.com

Bei einem Spaziergang entlang der schroffen Küste verabschieden wir uns von dieser einmaligen Insel, die viel mehr zu bieten hat als Stand und lautes Urlaubsvergnügen. Auch diesmal kehren wir reich an Eindrücken und mit vielen neuen Ideen für die kommenden Gartenprojekte zurück in die Heimat.