Paris, Monet, Versailles: wahre Delikatessen!

Auf der Gartenreise 2013 des Netzwerk Gärten besuchten wir gemeinsam mit befreundeten Gartengestaltern Gärten in und um Paris. Nach 5 Tagen voller außergewöhnlicher privater Gärten und großartiger Parks, sowie der immer wieder überraschenden Gestaltung öffentlicher Plätze sind wir mit einer Vielzahl neuer Ideen bereit für kommende Gartenprojekte.

Der Designer Jacques Garcia kaufte das Anwesen Chateau Champs de Bataille in den 90er Jahren und gestaltete den ehemaligen Golfplatz in einen 17 Hektar großen Park um. Er bediente sich dafür an den Ideen und Gestaltungsgrundlagen des großen Gartenkünstlers  André Le Nôtre, der unter anderem den Park von Versailles entwarf. www.chateauduchampdebataille.com

Ein Muss für jeden Gartenliebhaber ist der Besuch des Gartens von Claude Monet. Der Garten des Impressionisten in Giverny ist ein lebendes Museum. Er wird hervorragend gepflegt, und farbenprächtige Staudenpflanzungen und Rosen dominieren den Gartenteil am Wohnhaus.

Besonders seine Seerosen-Bilder sind bekannt und dies ist der Blick, den der Künstler wohl auch schon zu seinen Lebzeiten auf den Seerosenteich in seinem Garten gehabt haben dürfte.
www.fondation-monet.com

Der amerikanische Künstler Mark Rudnik öffnete für uns die Pforten zu seinem privaten Gartenparadies „Le Bois du Fay“. Über einen steilen Pfad gelangt man vom Wohnhaus durch einen dichten Wald in den Garten. Dieser besteht aus vielen verwinkelten Bereichen, die durch hohe Hecken voneinander getrennt sind. Der Garten hat den wundervollen Charme eines märchenhaften, lange vergessen Dornröschengartens.

Der Privatgarten Jardins d’Angelique in Montmain, etwa 100 Kilometer von Paris entfernt, ist der verstorbenen Tochter der Hausherrin gewidmet und beherbergt eine Fülle von Rosen, die den klassischen Teil des Gartens dominieren. Der zweite Teil des Gartens ist eine von ausgefallenen Gehölzen beschattete und von verschlungenen Rasenwegen durchzogene Staudenlandschaft. Highlight des Gartens ist der über 200 Jahre alte, riesige Zierahorn.

Die Besonderheit des Jardin Plume sind die Gräser. Große blühende Wiesenflächen, rechteckig unterteilt von gemähten Rasenwegen, sind sein Markenzeichen. Außerdem gibt es einen Staudenverkauf, denn beim Rundgang durch die vielfältigen Staudenbeete des Gartens findet jeder eine Pflanze, die es sich mitzunehmen lohnt. www.lejardinplume.com

Die aus Österreich stammende Gartengestalterin Sonja Gauron nutzt ihren Garten auch als Versuchsfläche für die Pflanzen, die sie Ihren Kunden empfehlen möchte. Es gibt Gartenteile, die nach unterschiedlichen Themen gestaltet sind, wie beispielsweise ein asiatischer Garten und ein mittelalterlicher Garten. www.jardinsdesonja.fr

In Paris sind die meisten Parks im barocken Stil gestaltet. Auch hier in den Tuilerien am Louvre dominieren breite geradlinige Kieswege, Wasserspiele, Statuen und streng geschnittene Baumreihen die Gestaltung. Ein Besonderheit sind tausende Stühle, die frei von den Parkbesuchern bewegt werden können und sich so jeder gewünschten Nutzung anpassen lassen.

Grüner Freiraum ist Mangelware in einer Großstadt wie Paris, jeder Quadratmeter wird genutzt. Im Innenhof des Novotel Les Halles entstand diese kleine grüne Oase, die Raum zu Entspannen und Durchatmen gibt. Sie wurde von Christian Fournet gestaltet.

An der Fassade des Musée de Quai Branly lebt eine 800 Quadratmeter große Fläche vertikales Grün, geplant von Patrick Blanc. Auch in anderen Städten ist diese Art platzsparender Begrünung im Innen- wie im Außenraum angesagt. www.quaibranly.fr

Immer wieder spitzt das Wahrzeichen der Stadt zwischen den Häusern hervor. Im Garten des Musée de Quai Branly scheint es, als wüchse der Eiffelturm direkt aus den von Gilles Clément gestalteten Gräserflächen heraus.
Paris war eine Gartenreise wert und wir empfehlen Ihnen, liebe Gartenfreunde, diese Meisterwerke selbst einmal zu besuchen